Geschichte

Warum gibt es den Berliner Späti e.V.?

Den Verein „Berliner Späti e.V.“ gibt es seit 15.März 2016.

Denn der Späti ist heutzutage noch nicht gleichgestellt mit den Bahnhofsläden oder Tankstellen. Diese dürfen nämlich auch am Sonntag uneingeschränkt öffnen.

Durch den Druck von Behörden sind wir mit 7 Späti-Besitzern zusammengekommen und durch den Vorschlag von den befreundeten Anwälten und Politischen Freunden haben wir uns entschlossen ein Verein zu gründen und die Gleichstellung der Spätis zu erreichen.

Entstehung von Spätis

Spätverkaufsstellen gehören mittlerweile zu Berlin und sind nicht mehr wegzudenken. Ursprünglich wurden sie in der DDR genutzt, um Schichtarbeiter rund um die Uhr mit Flaschenbier zu versorgen.

Der Späti gehört zur Stadt wie die Reeperbahn zu Hamburg und der Karneval zu Köln. Dabei ist die Entstehungsgeschichte zunächst einmal nur auf die DDR zurückzuführen. Denn die Spätverkaufsstellen gab es damals im geteilten Deutschland nur in der DDR und erst nach der Wiedervereinigung hatte dann auch der Westen vermehrt Spätverkaufsstellen eröffnet. In Westberlin gab es stattdessen Tankstellen, Imbiss oder Kneipe.

Vorteile von Spätis

Der Vorteil einer Spätverkaufsstelle ist dabei vor allem, dass dieser beinahe immer auf hat und man sich egal, ob in der Nacht oder am Tag, mit Getränken, Zigaretten, Chips, Milch, Schokolade u.v.m. versorgen kann.

Spätverkaufsstellen hießen zu DDR-Zeiten Läden, in denen auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten eingekauft werden konnte. Sie waren für Menschen gedacht, die im Schichtdienst arbeiten, damit diese auch die Möglichkeit haben, sich Lebensmittel zu kaufen, die Mangelware waren.

In den Spätverkaufsstellen konnte nicht nur einkaufen, wer gerade von der Schicht kam, sondern sie waren prinzipiell allen Bürgern offen. Allerdings waren die Standorte der Läden meist nicht auf den Hauptwegen der Bürger und wurden daher damals nicht so oft besucht wie heute.

Was den Späti ausmacht

Das Angebot der Verkaufsstellen war 1988 bereits sehr üppig und sollte die lebensnotwendigen Lebensmittel anbieten, wie z.B. Milch, Butter, Eier, Nudeln, Kaffee, Tee, Käse, Quark, Brot, Gemüse in Gläsern, Wurst frisch und in Gläsern, Apfelsaft. Daher waren die Läden damals auch größer als heute und ähnelten eher einen Supermarkt.

Der Späti heute ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass der Großteil des Umsatzes durch den Verkauf von Bieren generiert wird. Damals war das nicht der Fall. Das Biertrinken auf der Straße hatte damals nicht so einen großen Stellenwert wie heute. Allgemein war das Gefühl für einen Spätkauf nicht dasselbe wie heute. Der Späti in Berlin ist heutzutage Kiezkultur, gehört zu jedem Kiez dazu, ist nicht mehr wegzudenken. Es entstehen Freundschaften, Bekanntschaften, Jobmöglichkeiten. Damals ging es im Vergleich nur darum die Versorgung von Menschen amtlich sicherzustellen.

Die Entwicklung des Spätis bis heute

Gegen Anfang 1951 gab es in Berlin ca. 20 Konsum-Verkaufsstellen, die bis 22 Uhr auf hatten. In den 1960er Jahren waren es dann schon knapp 90 Läden. Heute gibt es etwa 1000 Läden. Die heute gebräuchliche Kurzbezeichnung Späti ist allerdings erst nach der Wende entstanden. Zu DDR-Zeiten hießen sie wie amtlich vorgesehen: Spätverkaufsstellen. Erst als sich die Idee des Späverkaufs nach 1989 über ganz Berlin auszubreiten begann, etablierte sich nach und nach auch der Name Späti.

Das Modell Spätverkauf wurde von Geschäftsleuten, es waren oft türkischstämmige Gemüsehändler, aufgegriffen und erweitert. Denn es gab es Bedürfnis der Bevölkerung dafür. So schossen nach und nach die Spätis aus dem Boden – nicht nur im Westen, sondern auch im Osten, denn der staatlich organisierte Spätverkauf von Lebensmitteln war mit dem Ende der DDR Geschichte.